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Briefe Schüler:innen

Keine Zeit

Wo ist meine kostbare Zeit hin, frag ich mich am Ende des Jahres? Was habe ich die letzten vier Monate gemacht? Ich weiß es weil es eine eindeutige Antwort darauf gibt aber warum habe ich so gut wie keine guten Erinnerungen aus diesen letzten vier Monaten? Wo ist meine kostbare Zeit hin? Wo sind die Momente, in denen ich lachen oder ein wahres Gespräch führen konnte? Sie sind in der Schule und an meinem Schreibtisch. Ich frag mich morgens warum ich so müde bin, ich hab doch 8 Stunden geschlafen. Ich bin müde weil mein Gehirn nie schlafen darf und selbst in der Zeit wo es dürfte, hat es sich schon so daran gewöhnt aktiv zu bleiben. Ich bin also nicht nur traurig, sondern auch noch müde. Und dann erwartet man von mir, alles gleichzeitig hinzukriegen. Nein! Das kann kein Kind hinkriegen. Ich habe gelernt, mit all diesen Dingen irgendwie zurecht zu kommen weil ich weiß, dass ich keine andere Chance habe. Daher bin ich auch immer für die da, die einen anderen Umgang damit haben. Ich bin für sie da. Es macht mich aber dennoch krank. Dieses Gefühl von Überforderung wird jeden Tag, wie von einer Expertin, von mir unterdrückt aber in den kleinsten Momenten überschwemme ich alles mit diesen Gefühlen. Ich bin übergelaufen undmerke, was diese Routine mit mir macht. Sie macht mich krank. Ich hasse es mich so zu fühlen, vor allem wenn ich weiß, wie ich mich eigentlich fühlen könnte. Frei und alles andere als kurz vor dem Überlaufen. Ich vermisse die Leichtigkeit.

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