Real-Labor Leipzig – Friedliche Bildungs-Revolution

Real Labor – Friedliche Bildungs-Revolution

Newsletter

Auf dem Laufenden bleiben und von unseren nächsten Aktionen und Neuigkeiten erfahren!

Einfach hier in unserem Newsletter anmelden.

Aufbruch-Konzert am 8. Oktober 2022

Im Real-Labor entwickeln, diskutieren und gestalten Kinder und Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Wissenschaftlerinnen, Ärzte, interessierte Menschen aller Berufsrichtungen mit Politikerinnen, Verwaltungsmenschen und solchen, die entsprechende Gelder bereitstellen oder organisieren können, ab 2022 die Friedliche Bildungsrevolution. Dass sie von Leipzig ausgeht, erscheint fast folgerichtig. Und dass die Auftaktveranstaltung im öffentlichen Raum ausgerechnet am 8. Oktober und ausgerechnet vor der Thomaskirche stattfand, war ein Zitat. Denn von hier aus startete schon einmal, am 9. Oktober 1989, die größte Demonstration gegen ein System, das den Menschen nicht guttat. Den Jahrestag dieser Demonstration der Unzufriedenen feiert die Stadt seither jedes Jahr.

„Wir feiern rein!“ war deshalb das Motto der Kinder und Jugendlichen und ihrer Unterstützer.

Auf einer Bühne vor der Thomaskirche, direkt neben dem Bach-Denkmal, verlasen sie Briefe von Eltern, Kindern und Lehrer:innen, die den Stress in der heute real existierenden Schule beschreiben – und dessen Folgen für die betroffenen Menschen. Aus ganz Deutschland waren Junge und Alte angereist, um ihre Forderungen zu unterstützen. Die Leipziger Bürgermeisterin für Jugend Schule und Demokratie zeigte sich beeindruckt von der Dynamik der jungen Bewegung und unterstützt sie mit Begeisterung. Dr. Helga Breuninger und Ralf Rangnick, die die Bewegung mit ihren Stiftungen fördern, erzählten von eigenen Schulerfahrungen und ihrer Motivation, hinter der Friedlichen Bildungsrevolution zu stehen. Der 12jährige Geiger Augustin Johann Erices spielte Paganini und Skoryk, die Rapper:in HeXer und Radikkali spiegelten die schmerzhaften Gefühle der Jugendlichen, einfühlsam, zornig und ermutigend, in ihren Texten und ihrer Musik. Zum Abschluss zogen alle zusammen mit Jonathan Amanga, der auf seinem Saxophon spielte, zur Nicolaikirche.

Das Ganze war eine Mischung aus Informationen, Emotionen und letztlich der Motivation, die den Anstoß gab für die nächste Stufe der Friedlichen Bildungsrevolution. Und die besteht darin, den Raum zu definieren und zu erobern, in dem die weitere Entwicklung stattfinden wird, von dem Impulse in die ganze Republik ausgehen sollen. Überall in Deutschland warten engagierte Menschen bereits darauf, mitzuarbeiten, aktiv zu werden und die neue Schule dezentral „zu machen“.

Die entsprechenden Gesetze dazu liegen schon seit Jahren überall in den Schubladen – sie basieren auf den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine Nachhaltige Entwicklung. Sie müssen „nur noch“ ausgestaltet und umgesetzt werden.

Erste Aktion der 11 Rebell:innen im August 2022

Nachdem Schülerinnen und Schüler des Leipziger Reclam Gymnasiums in offenen Briefen ihren Gefühlen erstmals öffentlich Luft gemacht hatten, war ein Damm gebrochen. Sie trafen auf Aktivistinnen, die ihnen Mut machten. Die Leipziger Künstlerin Ute Puder und die erfahrene Schulreformerin Margret Rasfeld suchten den Kontakt zu den Jugendlichen, und aus gemeinsamen Diskussionen entstand die Idee des Real-Labors. Leipzig soll, so die einhellige Meinung, die Keimzelle sein, der Ort, von dem eine Friedliche Bildungs-Revolution ausgehen soll. Leipzig, der Ort der Friedlichen Revolution 1989, der Ort, an dem schon einmal ein untaugliches System gestürzt wurde.

Auch das deutsche Schulsystem, das weitgehend im vorigen Jahrhundert steckengeblieben ist, muss gestürzt werden, sagen die Jugendlichen. Nicht einfach reformiert – das funktioniert schon seit Jahrzehnten nicht. Sondern komplett neu gedacht. Dafür fordern sie einen zentralen, einen öffentlichen Raum, mitten in der Stadt. Hier soll weitergedacht, hier sollen die Konzepte ausgefeilt werden, keine starren Konzepte, sondern lebendige, flexible, an den Menschen orientierte. Denn wir leben in einer Zeit multipler Umbrüche und rasanter Veränderungen. Damit umzugehen, sie zu gestalten und sich dabei selbst zu ermächtigen und zu empowern wollen die Jugendlichen lernen.

Um auf diese Notwendigkeit aufmerksam zu machen, traten sie am 22. August 2022 auf dem Burgplatz neben dem Leipziger Rathaus an die Öffentlichkeit, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Und sie wurden gehört – und werden weitermachen.

TerminE

24. Mai 2023
ab 19:00 Uhr

Brühl 48, Leipzig

Achtsamkeit Zu Gast sind Maria Kluge und Susanne Krämer

Susanne Krämer macht an der Universität Leipzig Professor:Innen, Studierende und LehrerInnen mit dem Thema Achtsame Bildung (Achtsame Hochschule) als Dozentin vertraut.
Maria Kluge, Achtsamkeitstrainerin und Körpertherapeutin, lebte lange in Italien und den USA. Sie gründete 1993 in Charlottesville, Virginia, das Dogwood Institute für alternative Medizin.

Maria Kluge wird Achtsamkeitsübungen und ihre Herangehensweise mit Lehrer:innen und Schüler:innen vorstellen.
Susanne Krämer gibt Einblicke in ausgewählte Forschungsergebnisse zum Bezug von Achtsamkeit und Nachhaltigkeit und spricht über die Methode des Achtsamen Dialogs – den Beitrag von Achtsamkeit im Bildungssystem.

09. Mai 2023
18:30 – 20 Uhr

Alte Handelsbörse

Bürgerforum FinanzenNeuDenken Können wir Geld, Eigentum und Demokratie neu denken?

Noch immer nehmen die Spannungen und Krisen zu in unserer Welt. Angesichts von Unfreiheit, Ungerechtigkeit und unsozialen Verhältnissen, Klimabruch und Artensterben wächst das Gefühl, destruktiven Kräften ausgeliefert zu sein, die wir nicht beeinflussen können. Doch alle genannten Verhältnisse sind von Menschen gemacht und können von Menschen geändert werden.

Die Impulsgebenden versuchen Anregungen zu geben, wie wir ganz konkret der Angst vor der Welt, die wir fürchten, Bilder einer Welt, die wir wollen, entgegensetzen und generationsverbindend in die Umsetzung einer guten Zukunft gehen können – und warum hierfür Wertebildung und Entwicklung von Zukunftskompetenzen die Basis ist.

Die Themen werden von den Künstlerinnen musikalisch begleitet mit dem Motiv Glaube – Liebe – Hoffnung.

Weitere Informationen: leipziger-finanzforum.de

08. Mai 2023
11 – 16 Uhr

Alte Handelsbörse

Geldwäsche Warum Bildung und Ökonomie sich bedingen. Und warum Kunst ein Schlüssel zur Freiheit ist.

Als paradoxe Intervention zum Thema Geldwäsche regt eine Kunstaktion vor und in der Alten Handelsbörse zum Nachdenken für einen klaren Haltungswandel, einem bewussteren Umgang mit Geld und zum Formulieren eines positiven Zukunftsbildes an. Real-Labor ist Teil des 5. Leipziger Finanzforums „FinanzenNeuDenken“. Denn die zentrale Frage ist: Wie kann Geld zum Wohle aller Menschen wirken?  Diese Frage richtet sich an alle Generationen und gesellschaftlichen Bereiche – und erfordert eine Sprache, die die Menschen verstehen.

Weitere Informationen: leipziger-finanzforum.de

Real-Labor

Friedliche Bildungs-Revolution

Ängste, nicht zu genügen und zu versagen, Erschöpfung, Burnouts, Suizidgefahr und Unsicherheit von Schüler:innen und Lehrer:innen haben 2022 einen – bisherigen – Höhepunkt erreicht (Vodafone Studie, COPSY-Studie). Das zeigt: Schule muss sich verändern.

An einem realen Ort mitten in Leipzigs Innenstadt findet ihr, finden Sie deshalb künftig Unterstützung im schon längst notwendigen, oft auch schmerzlichen Transformationsprozess unseres Schulsystems. Ihr könnt euch hier vor Ort begegnen und aussprechen. Verständnisvoll wird zugehört und fachkundig nach individuellen Lösungen gesucht. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen ebenso wie für Lehrer:innen und Eltern. Oder für die jeweilige Schule als Ganzes auf dem Weg der Transformation. Denn ebenso wichtig wie ein empathischer Umgang mit den Problemen der Betroffenen ist: Im Real-Labor wird Schule neu gedacht, Transformation angestoßen, begleitet, forciert.

Es waren im Sommer 2022 Schüler:innen eines Leipziger Gymnasiums, die die Initiative ergriffen und mit offenen Briefen ihrer Verzweiflung Luft gemacht haben: die 11 Rebell:innen. Insgesamt 70 Briefe haben Schüler:innen an die Wände ihrer Schule gehängt. Die Bildungsreformerin Margret Rasfeld und die Künstlerin Ute Puder haben von dieser Aktion gehört und zusammen mit den 11 Rebell:innen das Real-Labor ins Leben gerufen.

Zur Instagram-Seite der 11 Rebell:innen

Die Leipziger Erfolgsgeschichte der Friedlichen Revolution 1989 beweist, dass erfolgreiche Umbruchprozesse einen Ort brauchen. Das war für die Montagsdemonstrationen über viele Jahre die Nikolaikirche. Im Prozess des Umbruchs wurde das Gewandhaus ein weiterer Ort, wo die Bürgergesellschaft zusammenkommen und den Prozess gestalten konnte. In diesem Sinne versteht sich das Real-Labor als ein Ort, der den Transformationsprozess der Schulen unterstützt und begleitet. Solange es diesen Ort noch nicht gibt, vernetzen wir uns flexibel. Meldet euch einfach, wenn ihr mitmachen wollt.

11rebell-innen