RealLabor Leipzig

Menschen

Die Initiative für das RealLabor ging von Schüler:innen eines Leipziger Gymnasiums aus, die im Sommer 2022 siebzig Briefe an den Wänden ihres Gymnasium aufgehängt haben. In diesen sehr emotionalen Briefen beschrieben sie ihre Gefühle, schilderten ihre Zukunftsängste, den Druck und die Ausweglosigkeit, die sie angesichts ihrer Situation als Jugendliche in Zeiten der Transformation empfinden. Gemeinsam mit der erfahrenen Schulreformerin Margret Rasfeld und der Leipziger Künstlerin und Aktivistin Ute Puder gründeten sie das RealLabor. Erste Aktion im Sommer 2022.

Die Labor-Community besteht aus Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern, Großeltern, Margret Rasfeld und Ute Puder und einer wachsenden aktiven Bürgergesellschaft. Schüler:innen sprechen hier offen über ihre Probleme, über ihren Stress, ihre Nöte und Zukunftsvorstellungen, ebenso wie viele Lehrer:innen. In fachlichen Fragen steht ihnen ein wachsendes Netzwerk an Bildungsreformer:innen, Ärzt:innen, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Psycholog:innen zur Seite.

Leipzigs Bildungsbürgermeisterin Vicki Felthaus gehört zu den Unterstützer:innen des Real-Labors. Sie ist außerdem FREI DAY-Botschafterin und bildet eine Brücke zu den politischen Entscheidungsträger:innen in der Stadt. Neben dem Amt für Jugend, Schule und Demokratie unterstützen auch das Schulamt Leipzig und das Amt für Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz.

Die Bildungsreformerin Margret Rasfeld hat ab 2007 die Evangelische Schule Berlin Zentrum aufgebaut und bis 2016 geleitet. Diese Schule entlässt selbstbewusste, engagierte Schüler:innen mit guten Abiturzeugnissen. Lehrer:innen dieser Schule haben sich zu unterstützenden Mentor:innen entwickelt, die ihre Schüler:innen zu Selbstwirksamkeit befähigen und begleiten. Sie sind stolz auf sich und ihre Schüler:innen. 2012 gründete Margret die bundesweite Initiative „Schule im Aufbruch“, die den Wandel der Lernkultur deutschlandweit vorantreibt. In ihrem Buch FREI DAY (Platz 4 der Zukunftsliteratur) kann man nachlesen, wie dieser längst überfällige Wandel konkret möglich ist.

schule-im-aufbruch.de
frei-day.org

Die Künstlerin Ute Puder tritt seit vielen Jahren mit Interventionen im öffentlichen Raum hervor, die erst durch die aktive Mitgestaltung und Teilhabe der Besucher:innen ihre eigentliche Kraft entfalten. (z.B.: Safari in die eigene Wahrnehmung, HGB+ZOO, 2017 / REVOLUTIONALE, Festival für Veränderung, 2019 / „Woher komme ich. Wohin gehe ich.“, DOK-Film und Intervention zur Buchmesse 2019 am Hauptbahnhof Leipzig / SPRACHLOSIGKEIT. Das laute Verstummen. Sempersaal im Japanischen Palais, SKD, Dresden.) Als Gastdozentin am Bildungsinstitut Mitteldeutschland der Johanniter-Akademie erlebte Ute im neu eingeführten Bildungsformat „Woher komme ich. Wohin gehe ich.“ hautnah die Verzweiflung und Verlorenheit, die viele junge Menschen heute umtreiben. Diese Erfahrung hat sie motiviert, sich für Veränderung in Bildungsfragen einzusetzen. Die Transformation des Bildungssystems, so ihr Credo, muss als kreativer Prozess in der Mitte der Stadtgesellschaft verhandelt, begleitet und beschleunigt werden.