Über meine Schulzeit dachte ich lange Zeit neutral bis fröhlich zurück. Spaß, Klassenfahrten, Freundinnen daran habe ich gedacht. Genauso habe ich über meine Kindheit in meiner Familie gedacht. Es hat meine ganzen 20er gebraucht, um zu verstehen, dass beides überhaupt nicht gut war, weder die Schule noch das zu Hause. Woran ich mich erinnere sind Bilder, wie sie auch im Fernsehen sind – alle fröhlich alle lachen, eigentlich zu inhaltsleer. Und dann ist es mir aufgefallen, der Inhalt fehlt, weil der wirklich leer ist. Meine Kindheit und Jugend war in Wirklichkeit geprägt von einem mir fremd sein, von einem Gefühl den Erwartungen der Erwachsenen unbedingt gerecht werden zu wollen. Akzeptiert sein war das Wichtigste. Denn wie ich mich selbst akzeptiere, dass habe ich in der Schule nirgendwo gelernt. Jetzt bin ich Mama und ich sehe an meinem Kind täglich was mir sehr gefehlt hat: Erwachsene die mich sehen, die Vertrauen in mich haben und deren Vertrauen ich fühle, die mit mir zusammen versuchen herauszufinden wer ich bin. Ist Schule nicht der Ort um fürs Lebens zu lernen? Mir hat die Schule eher beigebracht nicht mehr zu lernen und für andere alles gut zu machen. Ich will auf keinen Fall, dass unser Kind das nochmal genauso erlebt und weiß gleichzeitig nicht was ich tun kann.
Mutter, 35